Die Überfahrt von Koroni nach Porto Kagio, ca. 43 sm, ist problemlos. Am Vormittag und am Nachmittag können wir segeln, dawischen müssen wir etwas motoren.
Rund ums Kap wird der Wind wieder recht lebhaft und wir bekommen bis zu 20 Knoten, leicht gerefft kein Problem. Das Kap wurde schon zu frühen Zeiten gefürchtet und weitläufig umfahren.
Porto Kagio ist wunderschön. Zurückversetzt in der Zeit, ein paar Häuser, zwei Tavernen, das wars.
Die Häuser in den Hängen gleichen kleinen Festungen. Vor langer Zeit haben sich die Einwohner gegenseitig bekriegt. Waffenstillstand war nur zur Aussaat, zur Ernte und zu Begräbnissen – was für eine Ironie ….
Wir ankern in der schönen Bucht im türkisen Wasser neben Niederösterreichern, die schon seit April unterwegs sind. Kurz darauf kommt ein drittes Schiff aus Österreich in die Bucht.
Österreich ist eben doch eine große Seefahrtsnation. Ich überlege kurz, ob wir die Bucht gemeinsam erobern wollen … 🙂
Am Abend essen wir in einer kleinen Taverne und spazieren durch den winzigen Ort.
Guten Morgen! Raus aus Porto Kagio, um die nächste Ecke ist eine traumhafte Bucht, in der wir ein paar Stunden verbringen.
Nach guter Zurede lässt sich Karin von mir in den Mast ziehen und schießt tolle Fotos. Mehr dazu im extra Blogeintrag.
Gegen 14:00 geht´s weiter in die Stadt Githion, die wir nach ca. 20 sm erreichen.
Unser Kurs 0°, Wind 180°, 12 Knoten, konstant. Wir probieren unseren ersten Schmetterling mit Aloha und segeln gemütlich dahin.
In Githion wird der nächste „Negativklassiker“ wahr. Beim „römisch katolisch“ anlegen, verhängen wir uns mit dem Anker. Nein, nicht in einer Kette, in einem uralten riesigen Admiralsanker, der mit Kette an einem weiteren Anker hängt.
Mit Müh und Not bekommen wir „unsere drei Anker“ ca. 1m unter die Wasseroberfläche, sodass wir diese mit einer Leine am Boot sichern können, unseren Anker ausfädeln und die anderen dann wieder versenken. Schwimmen und Tauchen im Hafenbecken ist immer ganz toll. 😉
Wir legen nun längsseits an, um zu vermeiden, ein zweites Mal hängen zu bleiben. Dies gefällt der Hafenpolizei gar nicht. Nach einer kurzen Diskussion, dass der Hafen zugleich der örtliche Schrottplatz ist, wird das aber akzeptiert, „ich müsse halt für zwei Plätze zahlen“. Seit langem wieder mal eine Hafengebühr.
Wir zahlen nicht für zwei Plätze, sondern nur einen: € 6,55– inkl. Wasser und Strom.
Githion ist aber eigentlich eine sehr hübsche Stadt. Da ich seit zwei Tagen ein entzündetes, geschwollenes Auge habe, gehen wir in ein „Ärztezentrum“.
Ich komme sofort zu einem Arzt, muss keine Papiere herzeigen und auch nichts bezahlen.
Am Abenmd werden wir von Wolfgang und Gabriela, von der K1 aus Wien neben uns, auf einen Drink auf Ihr Schiff, eine Sunbeam 44, eingeladen.
Die beiden sind sehr nett und wir verbringen einen lustigen Abend.
Da meine Entzündung am nächsten Morgen noch viel schlimmer ist, erfrage ich mir noch einen Augenarzt, der das Auge auch untersucht und die Medikamente tw. umstellt.
Heute werden € 40 fällig. Alle drei Medis sind sehr billig, jeweils ca. zwei Euro.
Gegen mittag laufen wir aus und segeln bei perfekten Wind mit rund 7 Knoten 30 sm nach Südosten zur Insel Elafonisos.
Wir ankern bei rund 7m Tiefe, der Anker vergräbt sich sofort perfekt im Sand.
Es ist wunderschön hier. Zwei runde Buchten stoßen zusammen und werden nur durch einen wenige Meter breiten Strand getrennt.
Das Wasser ist türkis, der Sand ganz fein. Durch die leichte Briese ist es hier am Wasser wirklich angenehm.
Unsere Wassertanks sind voll, der Kühlschrank auch, hier wollen wir zwei, drei Nächte bleiben und endlich mal Urlaub machen! 🙂 🙂 🙂
Wir haben den südöstlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Jetzt geht´s weiter Richtung Korinth – durch den Kanal und weiter durch den Golf, zurück ins Ionische Meer.
Dort wollen wir die Küste hinaufsegeln Richtung Albanien. Über Albanien, wir haben viel Gutes gehört, soll es zurück gehen nach Kroatien, am Ende nach Pirovac, den Heimathafen von Aloha.
Bisher waren wir unentschlossen. Jetzt sind wir uns da nicht mehr so sicher! …. 🙂