Am Vorabend klarieren wir bzw. unser Agent in Dürres (Albanien) aus, macht nochmal € 20,–.
Um 03:30 läutet der Wecker, pünktlich um 04:00 legen wir bei totaler Dunkelheit ab. Es ist nass und kalt, GsD regnet es nicht. Wir freuen uns auf das Tageslicht bzw. die Sonne und die damit verbundene Wärme.
Die Überfahrt, 60sm, verläuft aber problemlos, nur der Keilriemen quietscht immer öfter.
Um 15:00 legen wir bei der Zollmole in Bar (Montenegro) an, sofort suche ich den Hafenkapitän um einzuklarieren.
Die Dame schickt mich mit einer „Zahlungsanweisung“ zur Bank, um für die Vignette (damit man in Montenegro Boot fahren darf) zu bezahlen.
Bei der Bank darf ich mich eine halbe Stunde anstellen, als ich dran kommen sagt man mir, ohne Konto kann ich das nicht einzahlen und schickt mich zur Post, dort ist die Schlange leider länger. Man fragt sich schon, ob das beim Hafenamt nicht bekannt sein muss.
Zurück zum Hafenkapitän, dort bekomme ich dann neben dem Einklarierungsstempel auch gleich den Ausklarierungsstempel, als ich ankündige, um 03:30 wieder zu kommen. Dann gehe ich weiter zur Grenzpolizei, hier ist man genauer und erlaubt nur das Einklarieren, ich soll in der Früh wieder kommen – 24h open!!! Weiter geht´s zum Zoll – hier geht wieder beides auf einmal!
Fertig einklariert legen wir ab und begeben uns zur Marina (300m weiter).
Karin reinigt das Boot, das vom „Industriehafen“ in Dürres außen völlig verdreckt ist. Um 21:00 fallen wir „tot“ in die Koje.
05:00 Tagwache. Um 05:30 stehe ich bei der Polizei zum Ausklarieren, Ziel Cavtat, HR. Am Vorabend noch als „no Problem, Police 24h“ angekündigt, sagt das Gesicht des Polizisten den ich aufwecke etwas anderes. Auf die Frage wo das Boot ist, antworte ich, in der Marina. Er sagt wir müssen wieder zur Zollmole kommen, ich sage sein Kollege gestern hat gesagt Marina ist OK. Schlussendlich klappt es und wir starten um 06:00. Leider entspricht die Wetter-Realität wieder mal mit jeder Seemeile weniger dem Forecast und schon nach wenigen Meilen ist klar, dass es zu riskant ist bis nach Cavtat zu segeln, da sich vor uns eine Gewitterfront aufbaut und die Wellen immer höher werden, der Wind mit 20kn von hinten wäre kein Problem. Wir schließen die Schoten, weil wir vermeiden möchten Aloha zu fluten falls eine Welle von hinten „einsteigt“.
Da wir genau zwischen Bar und Budva sind, Wind und Welle von hinten kommen und jetzt auch noch der Keilriemen wieder rutscht (schon mehrmals nachgespannt), entscheiden wir uns für die Marina in Budva. Eine sehr nette deutsche Crew hilft uns beim Anlegen, da sich trotz Telefon- und Funkanmeldung kein Marinero blicken lässt – liegt wohl am Sauwetter.
Als ich mich im Marinabüro anmelde und sage, ich muss bzw. möchte wieder einklarieren, zeichnen sich „big problems“ ab.
Da ich das Land seit dem Ausklarieren noch nicht verlassen habe kann ich nicht einklarieren! Ich muss also wieder rausfahren oder zurück nach Bar um den Klarierungsvorgang zu stornieren. Ich verweigere und verweise zusätzlich auf Motorprobleme.
Man will einen Mechaniker schicken und fragt, ob ich bereit bin wieder raus zu fahren, wenn der Keilriemen getauscht ist. NEIN, ich verweise auf Gewitter, hohe Wellen und das Recht bei Gefahr jeden Haen anlaufen zu dürfen! Letztendlich erklärt/übersetzt die nette Dame aus der Marina der Grenzpolizei die Situation und dann ist es möglich die Ausklarierung in Bar telefonisch zu stornieren und wir können jetzt in Budva ausklarieren! Natürlich muss ich eine weitere Vignette kaufen, da die von gestern nur 24h gültig ist. Ja, da lernt man Schengen lieben! Heute Abend trinken wir auf den freien Personen- und Warenverkehr.
Mittwoch und Donnerstag soll das Wetter besser sein, dann ist die nächste Schlechtwetterfront angesagt.
Wir planen morgen zum zweiten Mal in Montenegro auszuklarieren, und dann nach Cavtat zu segeln, um in Kroatien einzuklarieren.
Am Donnserstag würden wir gerne einen großen Schlag Richtung Norden schaffen, vielleicht geht sich Korcula aus.